Riace

„Il Volo“, der Film von Wim Wenders hatte uns schon vor Jahren inspiriert. Mit großem Respekt vor Domenico „Mimmo“ Lucano, dem Bürgermeister der Gemeinde Riace und seinen Bürgern haben wir das Wiederaufblühen des von den Jungen verlassenen Bergdorfes in Calabrien verfolgt. Riace wurde zum Synonym für Weltoffenheit, Menschenrechte und gelungene Integration von Geflüchteten mit großem Mehrwert für die Region.

Umso mehr hatte uns die Nachricht getroffen, dass die radikale und fremdenfeindliche italienische Regierung, in der vor allem der durchgedrehte Innenminister Salvini sein rassistisches Unwesen treibt, Riace die geschuldete staatliche Unterstützung SPRAR im zweiten Halbjahr 2017 verweigert hat und 2018 aus dem Programm ausgeschlossen hat, obwohl die Leistungen und Bemühungen der Gemeinde und des Unterstützungsvereins „Città Futura“ weitergehen.

Bgm. Domenico Lucano zeigt seine Regionalwährung

Nicht genug, die Gallionsfigur Lucano wurde seines Amts enthoben, verhaftet und aus seiner Gemeinde verbannt. Diese Willkür machte uns wütend.

Wir hatten uns deswegen entschlossen, in den Herbstferien persönlich nach Riace zu fahren, um zu erfahren, wie wir die Gemeinde unterstützen können, damit das Vorzeigeprojekt erhalten werden kann.

Nach zwei Tagen Fahrt, begleitet von zahlreichen Unwettern, trafen wir spätnachmittags in Riace, dem „Ort des Willkommens“, ein. Vor dem „Palazzo Pinnarò“, dem Vereinslokal von „Città Futura“ trafen wir Aktive und Geflüchtete zu einem ersten Gespräch. Ein Spaziergang durch die engen Gassen gab einen Eindruck von den Bemühungen, die alten Gebäude wieder für Wohnzwecke zu renovieren, kleine Läden einzurichten, in denen die handwerklichen Erzeugnisse der Geflüchteten angeboten wurden und Orte der Begegnung zu schaffen. Menschen aus vielen Ländern, bunt gemischt zwischen alteingesessenen Calabriern – alle im Ziel vereint, den Ort nicht aussterben zu lassen, sondern mit Leben zu erfüllen. Da gab es wieder eine Kaffee-Bar, ein Hotel für Touristen, einen Bäckerladen, einen Metzger, ein Fotogeschäft, eine kleine Pizzeria und in der Kirche hielt der Pfarrer abends eine Andacht.

In Riace kommt es jetzt darauf an, dass möglichst viele Menschen durch ihren Besuch die Wiederbelebung der Gemeinde unterstützen.

Übernachtungen sind im Bergdorf möglich, aber nicht immer ist ein Zimmer frei. Für diesen Fall kann das Hotel Federica in Riace Marina direkt am Strand des Mittelmeers empfohlen werden, etwa 5 km entfernt.

https://www.riacecittafutura.org

Und hier unsere Fotos:

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